1220 / 2020 - 800 Jahre Sommerfeld


Nichts fängt dort an, wo wir glauben, es würde beginnen. Es gibt immer ein davor und danach. Heute geht man davon aus, dass das Universum vor ca. 14 Milliarden Jahren durch einen sogenannten Urknall begann zu existieren. Die Theorie des Urknalls stellt bis heute das Standardmodell der Wissenschaftler dar. Niemand weiß jedoch, warum das Universum zu existieren begann und vor allem, was vor diesem Beginn war, ob es ein Ende geben und was nach diesem Ende sein wird. Hier wird die Wissenschaft zur Spekulation und endet in Glaubenslehren.

In historischen Betrachtungen werden demzufolge auch nur Zeitabschnitte beleuchtet. So auch im Leipziger Land. Heute wissen wir inzwischen, dass das Engelsdorfer Land schon einige Jahrtausende bewohnt wird.


Die erste jungsteinzeitliche Besiedlung erfolgte in Sachsen durch die Träger der Bandkeramischen Kultur um 5500 v. Chr. aus Böhmen . Es wurden vor allem die großen Auen der Flüsse und Nebenflüsse flussaufwärts besiedelt. Wegen der Bodenverhältnisse war das sächsische Hügelland offenes Siedlungsland. Für die Leipziger Region sind im Randbereich der Aue erste Siedler in der Jungsteinzeit um ca. 5 000 v. Chr. nachgewiesen. Zu Beginn des 12.Jahrhunderts begannen fränkische und niederländische Bauern hier einzuwandern. Durch Meereseinbrüche hatten die Holländer ihre Heimat verloren, die Franken verließen ihr Land da die Ergiebigkeit des Boden nicht mehr ausreichte, um die Landbevölkerung zu ernähren.


In dieser Zeit , gegen Ende des 12. Jahrhunderts, entstanden auch die Dörfer Sommerfeld und Engelsdorf. Unsere Gegend gehörte zu dieser Zeit zur Mark Meißen. Markgraf war Dietrich der Bedrängte. Dietrich war ab 1198 Markgraf von Meißen und ab 1210 als Dietrich III. Markgraf der Lausitz. Er wurde als zweiter Sohn des Markgrafen Otto des Reichen und der Hedwig von Ballenstedt geboren und gehörte somit dem Adelsgeschlecht der Wettiner an. Aus der Ersterwähnungsurkunde von Sommerfeld geht folgendes hervor: Der Markgraf Dietrich der Bedrängte kaufte 32 Hufen Sommerfelder Bodens vom Voigt Heinrich von Schkeuditz.


Ruinen des ehemaligen Nonnenkloster "Zum heiligen Kreuz"

Markgraf Dietrich schenkte am 24. April 1220 dem Nonnenkloster „Zum heiligen Kreuz“ das Dorf Sommerfeld bei Leipzig („Svmuelt“). In der Schenkungsurkunde wird demzufolge Sommerfeld zum ersten Mal erwähnt. Es ist damit der historische Beweis, dass Sommerfeld bereits 1220 existierte, aber noch früher entstanden ist. Die Anlage des Dorfes lässt erkennen, dass es ein Angerstraßendorf mit dazugehöriger Gewannflur ist. Der Anger wurde meist als Weideland genutzt. Es ist also eine typische deutsche Siedlung.
Das die Nonnen nicht Alleinbesitzerinnen von Sommerfeld waren, geht aus den Lehnbuch Friedrich des Strengen vom Jahre 1349/50 hervor. Danach hatte Richard von Plutz (Plausitz), Johann und Albrecht von Plutz und Johann von Heiligen in Sommerfeld Besitzungen. Ob sie diese von den Nonnen gekauft oder schon von früher her besaßen, lässt sich nicht feststellen. Die große Entfernung nach Meißen machte eine Verwaltung der Besitzung schwierig, so dass Sommerfeld am 26. April 1391 für 200 Freiberger Breite Groschen an das Thomaskloster zu Leipzig verkauft wurde. Das Kloster kaufte kleine Anrechte anderer Besitzer auf, und versuchte damit die Alleinherrschaft im Dorfe zu erlangen. ( Vergl. Das Lehnbuch von 1349).
In der zeit von 1427-1434 wird Sommerfeld durch die Hussitenkriege zumindest teilweise zerstört Der Besitz an Ackerland, der zu den zerstörten Gütern gehörte, blieb unbebaut liegen. Kurfürst Friedrich II. siegt bei Brüx über die Hussiten-Ende der Hussitenkriege.
Im Jahr 1541 wurde das Augustiner-Chorherrenstift in Folge der Reformation säkularisiert. Die Stifts¬kirche St. Thomas wurde zur evangelischen Thomaskirche. Am 06.08.1543 kaufte die Stadt Leipzig das Thomas¬kloster. Die Klostergebäude wurden abgebrochen. Alle Dörfer, die dem Kloster gehörten, nimmt die Stadt Leipzig in Besitz. Sie strebt danach die Gerichtshoheit in den Orten an den Ausfallstraßen zu erwerben. Damit sollte den Handelsreisenden, die zur Messe nach Leipzig kamen, Schutz und Sicherheit gewährt werden.

1547
ist Leipzig wiederum Angriffsziel im Schmalkaldischen Krieg. Abermals bricht große Not über die umliegenden Dörfer herein. Außerdem fordert eine ausgebrochene Seuche viele Opfer.
1581
Das erste bekannte Sommerfelder Kirchenbuch wird angelegt
Von 1618-1648 wütete der Dreißigjährige Krieg in Deutschland und hinterließ grauenvolle Spuren. Auch Sommerfeld und Engelsdorf blieben nicht unverschont. Sommerfeld wurde, da es an der großen Heerstraße lag, ärger in Mitleidenschaft gezogen als Engelsdorf.
1637
belagern die Schweden unter dem Heerführer Johan Banér während des Dreißigjährigen Krieges Leipzig. Die Angreifer bleiben zunächst erfolglos. Auf ihren Rückzug plündern und morden sie in den östlich von Leipzig gelegenen Dörfern -so auch in Sommerfeld. Die Bevölkerung hat unsägliches Leid zu ertragen.
1663
erhält Sommerfeld ein neues Schulgebäude

Christoph Arnold


Seit dem 16. Jahrhundert wohnte das Geschlecht der Arnolds in Sommerfeld bei Leipzig. Das Dorf hatte damals etwas über 2 Dutzend Gehöfte und gehörte zum Kirchspiel Panitzsch. ----- Kirchspiel bezeichnet ursprünglich einen Pfarrbezirk (Parochie), in dem die Ortschaften einer bestimmten Pfarrkirche und deren Pfarrer zugeordnet sind. ----- Der erste nachweisbare Ahne, Matthes Arnold, kaufte hier einen Bauernhof. Im Juli 1648 heiratete der Bauer und Richter Hans Arnold Sabina Hainmann aus Albrechtshain. Sie brachte 5 Kinder zur Welt, von denen Christoph der älteste Sohn war. Am 17. Dezember 1650 erblickte er das Licht der Welt. Christoph wuchs zur Freude der Eltern zu einem hochbegabten und geschickten Jungen heran. Die Zeit, in der Christoph aufwuchs, war alles andere als beschaulich. Deutschland war durch den Dreißigjährigen Krieg vollkommen zerrüttet, die Dörfer um Leipzig völlig verwüstet und die Bewohner in tiefste Armut gestürzt. Arnolds Vorteil war die Nähe des Ratsdorfes Sommerfeld zu Leipzig. Dadurch konnte er doch in der Handelsstadt mit dem großen Büchermarkt und der 1409 gegründeten Universität himmelskundliche Werke, Karten und kompetente Gesprächspartner finden. So lernte er in Leipzig den berühmtesten Himmelsbeobachter seiner Zeit kennen: Den Mathematiker und Astronomen Gottfried Kirch(1639-1710). Man schreibt das Jahr 1680. Ein Komet nähert sich der Erde. Kirch war der erste Astronom, der ihn sah. Ab 4. November beobachtete er ihn von Coburg aus. Nach altem Aberglauben verhieß der furchterregende Schweif am Firmament Not, Pest und Krieg. Natürlich trat nichts davon ein. Der astronomisch versierte Diakon Dörfel (1643-1688) entdeckte, dass dieser Komet eine parabolische Bahn hat. Es waren knapp zwei Jahre vergangen, da beobachtete Christoph Arnold am 15. August 1682 einen winzigen nebligen Fleck. Es war jener legendäre Schweifstern, der heute Halleyscher Komet genannt wird. Sir Edmund Halley (1656-1742) entdeckte, dass die Kometenbahn eine Ellipse war und die Möglichkeit der Kometenwiederkehr für 1759 voraussagte. Am 15. Mai 1683 heiratete Christoph Arnold die 21jährige Anna Straube, die ihm 5 Kinder schenkte. Allerdings überlebte ein Sohn den ersten Monat nicht, ein zweiter verstarb 18jährig. Im August 1686 tauchte ein weiterer Komet auf. Die europäischen Astronomen übersahen ihn fast, wenn ihn nicht Arnold am 6. September entdeckt hätte. Einen Tag später teilte er Gottfried Kirch seinen Beobachtung mit. Dieser publizierte sie in der ersten deutschen Gelehrten Zeitschrift "Acta Eruditorum". Auro Halley erwähnte ihn in seinem Werk " The Synopsis of the Astronomy of Comets" als Entdecker des Kometen von 1686 . In Arnolds hinterlassenen Aufzeichnungen Beobachtungen findet sich eine Notiz aus dem Jahre 1690. Am 31.Oktober fand ein Vorübergang des Merkur vor der Sonne statt. Der unserer Sonne benachbarste Planet stand genau in der Verbindungslinie der Erde zur Sonne und bildete sich auf ihrer Scheibe als ein kleiner Punkt ab. Arnolds wissenschaftliches Streben wurde von der Stadt Leipzig mit einen Geldgeschenk und dem Erlass der Abgaben auf Lebenszeit belohnt. Er baute mit dem Geld ein kleines Observatorium auf dem Dach seines Hauses. 100 Jahre nach seinem Tod wurde das Gebäude wegen Baufälligkeit abgerissen. Er verfolgte hier die Sonnenfinsternis vom 23. Juni 1693. Sogar die Verfinsterung von Monden auf dem Planeten Jupiter beschäftigte Arnold. Arnold beschäftigte sich auch als Kartograph. Er zeichnete Karten von Sommerfeld und der umliegenden Fluren auf. Diese Arnoldschen Risse sind heute noch erhalten und waren 1997 auch bei der Kartographenaustellung in Dresden zu sehen. Obwohl Christoph Arnold ein frommer Mann war, hatte er doch immer Angst vor dem Tod. Ein Fieber, dass ihn zwei Wochen ans Bett fesselte, raffte ihn am 15. April 1695 5 Uhr früh hinweg. Er war gerade mal 45 Jahre alt. Er wurde an der Westseite der Sommerfelder Kirche (Abendseite) begraben. Sein Haus trägt eine Erinnerungstafel. Zur Ehrung Arnolds wurde ein Platz in Sommerfeld, eine Straße in Stötteritz und ein Krater auf dem Mond nach ihm benannt. Quellen: - Jürgen Helfricht, Hexenmeister und Bauernastronomen in Sachsen, Seiten 18-28, Tauchaer Verlag 1999, ISBN 3-910074-97-9

1663
erhält Sommerfeld ein neues Schulgebäude
1706-1707
müssen sich die Sommerfelder Bauern an den Reparationszahlungen, die Leipzig im Nordischen Krieg an Schweden zu entrichten hat, beteiligen. Der Große Nordische Krieg war ein in Nord-, Mittel- und Osteuropa in den Jahren 1700 bis 1721 geführter Krieg um die Vorherrschaft im Ostseeraum.
1824
hat Sommerfeld 240 Einwohner und 40 Häuser, darunter ein Forsthaus, einen Gasthof und eine Windmühle. Die Windmühle stand in Höhe der Bergahornstraße.
1831
Auf der Sommerfelder Flur in Richtung Taucha und Panitzsch gelegen befand sich der sogenannte Willbusch. Das Gehölz bestand aus mächtigen Eichen und Ahorn Bäumen. die sämtlichen Hölzer wurden geschlagen und nach Leipzig gebracht. Der Ertrage diente zur Verringerung der Kriegsschulden von 1813. Sachsen musste an die Siegermächte Reparationen zahlen, weil es fast bis zum Ende auf Napoleons Seite kämpfte.
1834
Sommerfeld hat 226 Einwohner
1837
Vollendung der Eisenbahnstrecke Leipzig-Dresden. Der erste Zug fährt am 24. April von Leipzig nach Althen. Zu diesem Zeitpunkt hatte Sommerfeld noch keinen Haltepunkt. Erst ab 1880 gab es die Station Sommerfeld die nach der Vereinigung von Sommerfeld und Engelsdorf in Engelsdorf-Ost aufging.


1850
wurde der Sommerfelder Friedhof neu angelegt. Der alte Friedhof um die Kirche reichte nicht mehr aus. Um 1900 wurde der Friedhof erweitert, eine Baumallee gepflanzt und die Kapelle errichtet. Eine weitere Erweiterung erfolgt in den 1950er Jahren.
Nach Ostern des Jahres 1857 wird die alte, romanische Chorturmkirche abgerissen.
1858
entsteht die im neugotische Stil erbaute neue Sommerfelder Kirche. Sie entstand nach Plänen des Architekten Ernst Wilhelm Zocher. Dafür mussten 18 862 Taler aufgebracht werden. Sie war mit Emporen und einer Orgel von Urban - Kreutzbach versehen.
12.Oktober 1859
Auf dem neuen Friedhof an der Tauchaer Straße findet das erste Begräbnis statt, es handelt sich um das von Frau Johanna Sperling.
1862
Das Pfarrhaus wird gebaut
1863
erhält Sommerfeld eine eigene Pfarrstelle. Als erster Pfarrer wird Dr. Christian Julius August Clemen eingestellt.
21.Oktober 1866
Im Pfarrhaus wird Paul Clemen geboren. Paul Clemen war ein deutscher Kunsthistoriker und Denkmalpfleger
1880
hat Sommerfeld 351 Einwohner
1890 hat Sommerfeld 716 Einwohner 1892 wird die Sommerfelder Schule mit 4 Klassenzimmern errichtet Allgemeiner Turnverein Sommerfeld (ATV) Die Gründung des ATV Sommerfeld fällt in das Jahr 1893. 1893 1899 macht sich der 30jährige Böttcher Gustav Petermann selbstständig. Zunächst baut er in der Waldstraße allein in einer kleinen Werkstatt Verpackungskisten für die Chemische Fabrik in Taucha.. 1904
wird die Freiwillige Feuerwehr Sommerfeld gegründet.
1905
bezieht die Firma Petermann ihre neuen Fabrikgebäude in der Tauchaer Straße
1906
wird der Sägebetrieb in der Firma Petermann aufgenommen.
1912
entstand am östlichen Ausgang von Sommerfeld der Fortuna-Palast. Besitzer war Hermann Böhme.


Auszug aus einem alten Adreßbuch

Sommerfeld 1918



Sommerfeld (529 ha groß, 320 Wohnungen) ist Bahnstation, hat 1650 Einwohner, liegt östlich von Leipzig an der Riesa-Leipziger Staatsstraße und grenzt an Paunsdorf und Engelsdorf

Gemeinderat Gemeindevorstand: Oskar Gitter.

Gemeindeälteste:
Fabrikbesitzer Ernst Schumann und Gutsbesitzer Eduard Naumann.

Gemeinderatsmitglieder:
Rentier Ewald Brösel, Gutsbesitzer Richars Germann, Straßenwärter Hermann Mätzold,
Schneider Reinhard Krug, Materialwarenhändler Ernst Berger,
Schlosser Alfred Hofmann, Zimmermann Otto Däbritz,
Gärtnerbesitzer Karl Wolff, Maurer Ernst Vogler

Königliches Standesamt
Standesbeamter: Gemeindevorstand Oskar Gitter
Stellvertreter: Ernst Schumann

Orts- und Friedensrichter
Gemeindevorstand Gitter

Waisenrat
Privatier Hermann Ronniger

Polizeiverwaltung
Chef: Gemeindevorstand Oskar Gitter
Gemeindediener: Max Dittmann
Gemeindehilfsdiener: Karl Klepzig

Kirchenvorstand
Pfarrer Johannes Trepte,
Gutsbesitzer Naumann,
Gutsbesitzer Theile,
Privatier Richard Bär

Schulvorstand
Pfarrer Johannes Trepte, Gemeindevorstand O.Gitter, Fabrikbesitzer Schumann, Straßenwärter Mätzold, Kirchschullehrer Zill, Gärtnereibesitzer Sonntag

Kaiserliche Post
Postagent: Arthur Kühnicke, Eisenbahnstraße 10
Briefträger: Albert Patzig und Max Rasch

Hebamme
Frau Fischer, Leipziger Straße 42

Sparkasse
Engelsdorf - Sommerfeld - Mölkau T1477
Zinsfuß 3,5 % Tägliche Verzinsung
Expeditionszeit jeden Werktag vor- und nachmittags in Engelsdorf, Sommerfeld Mölkau

Straßennamen
Arnoldstraße,
Eisenbahnstraße, Hauptstraße,Leipzigerstraße,
Südstraße, Tauchaerstraße, Waldstraße, Weststraße, Wiesenstraße

Zwischen 1914 und 1918 tobte der Erste Weltkrieg. Etwa 17 Millionen Menschen verloren durch ihn ihr Leben.



Vor der Kirche befindet sich ein Gedenkstein für die gefallenen Sommerfelder Soldaten.

Am 18.April 1923 kam es in einer gemeinsamen Sitzung der Gemeinderäte Sommerfeld und Engelsdorf zur Abstimmung über den Zusammenschluß beider Gemeinden.Die Engelsdorfer waren einstimmig dafür. Bei den Sommerfeldern ging es sehr knapp zu. Mit 8:7 Stimmen kam die Vereinigung schließlich zustande. Die formelle Vereinigung wird am 01.Juli 1923 vollzogen.

1926
entsteht die sogenannte "Siedlung" mit Auenstraße, Mittelstraße, Siedlungsstraße, Garten und Nordstraße. Es werden überwiegend Gartengrundstücke mit 1250m² Fläche angelegt die zum Teil mit Ein- und Zweifamilienhäusern bebaut werden.

1927
Am 13.April 1927 wird die Straßenbahnverbindung Leipzig-Sommerfeld-Engelsdorf eingeweiht

1928
wird der Arnoldplatz umgestaltet. Es entsteht ein Schmuckplatz mit Springbrunnen, Teich, Blumenrabatten, Bänken und Wegen

1933
werden Siedlungen mit preiswerten Ein- und Zweifamilienhäusern am Amsel-Grenz-und Jahnweg gebaut. Speziell Familien mit Kindern erhalten so ein Häuschen.

1934
Am 24.06. findet ein Schul-und Heimatfest mit Umzug von Sommerfeld nach Engelsdorf statt. Das Bild zeigt den Umzug in Höhe des ehemaligen Bahnüberganges.



1935
wird die Autobahn Halle-Dresden bis zur Anschlussstelle Sommerfeld fertig gestellt.

1939
beginnt der Zweite Weltkrieg

1941
am 25.August stirbt Pfarrer Johannes Trepte in seinem Heimatort Zittau

20.10.1943
In den späten Nachmittagsstunden des 20. Oktober 1943 starteten von ihren englischen Flugbasen 358 Lancaster der Bomber Group 1, 3, 5, 6, und 8 zum ersten Großangriff auf Leipzig. Als die Bomber bei Holland auf das Festland trafen, prallten sie auf eine aus Osteuropa vordringende Kaltfront. 84 Lancaster mussten deswegen ihren Einsatz wegen Vereisung abbrechen. Als die britischen Bomber Kurs auf Stendal nahmen, glaubte man an eine erneute Bombardierung von Berlin. Doch der Bomberverband bog bei Stendal um 90 Grad nach Süden ab, um Kurs auf Mitteldeutschland zu nehmen. Kurz vor 21:00 Uhr erschienen die ersten Lancaster des Bomberhauptverbandes über den Raum Leipzig. Angesichts der dichten Wolkendecke waren die von der 8. Group abgeworfenen Zielmarkierungen und Leuchtbomben nicht sichtbar. Sie warfen deshalb ihre Bombenlast nach Gutdünken ab und meldeten nach ihrer Landung, Leipzig bombardiert zu haben. Es stellte sich jedoch heraus, dass vor allem die östlichen und südlichen Vororte von Leipzig wie Engelsdorf, Paunsdorf, Mölkau und Sommerfeld getroffen wurden.
Sommerfeld traf es ganz besonders hart. Eine Luftmine verwandelte die kleine Wiesenstraße in ein Trümmerfeld. Die Kirche brannte wie eine riesige Fackel. Vernichtet wurden auch die große Feldscheune des Ratsgutes, der Fortuna-Palast sowie das Holzlager der Firma Gustav Petermann. Auch einige Bauerngüter und der schmucke Arnoldplatz wurden teilweise zerstört.

Wehrmachtsbericht vom 21.10.1943:



04.Dezember 1943
Nach dem heftigen Bombenangriff auf Leipzig am 04. Dezember müssen in aller Eile Behelfsunterkünfte für die ausgebombte Bevölkerung aufgestellt werden. Ein Teil dieser kleinen Holzbauten steht auf der Sommerfelder Flur in der Nähe des Paunsdorfer Wäldchen und auf dem Sportplatz des ATV Sommerfeld am Jahnweg.

1944
entsteht auf dem heutigen Gelände des Toom Baumarktes ein Nebenlager des KZ Buchenwald. Der Einsatz der Häftlinge war bei der Firma Mansfeld in der Rüstungsproduktion.

1945
Der Zweite Weltkrieg ist beendet. Generaloberst Jodl unterzeichnete am 7. Mai 1945 in Reims im Hauptquartier von General Dwight D. Eisenhower, Oberbefehlshaber der alliierten Streitkräfte in Europa, die bedingungslose Kapitulation des Deutschen Reichs. Sie trat am 8. Mai 1945 um 23 Uhr in Kraft. In Sommerfeld wird der Teich auf dem Arnoldplatz mit Trümmern verfüllt. Nur das mittlere Drittel bleibt erhalten.

1945
Das Trampsche Gut wird im Zuge der Bodenreform aufgeteilt. Es erhalten 6 Neubauern und 1 Neugärtner Land. Die letzte Besitzerin des Gutes ist Gräfin Oriola geb. Trampe.

1953
Am 4. Oktober 1953 konnte die Sommerfelder Kirche durch Landesbischof D. Gottfried Noth, den Superintendenten und viele Pfarrerkollegen geweiht werden. Baumeister Erhart Garbade, die Firma Heinz Janetzki, Zimmermeister Baum, Zimmermeister Matz, die Firma Schumann und unzählige andere Firmen und Helfer haben unermüdlich, ohne auf die Uhr zu schauen, für diese Kirche gewirkt. Die Gemeinde säumte zur Einweihung den Arnoldplatz vom Pfarrhaus bis zur Kirche. 1953/1954
wurde der Sommerfelder Friedhof erweitert

1957
wurde die jetzige Orgel, die Urban Kreutzbach 1861 für Bad Lausick errichtet hatte, nach Sommerfeld umgesetzt

1958
wird die Gärtnerei in der Leipziger Straße 146 von Horst und Elisabeth Oppermann gepachtet und 1970 käuflich erworben

01.7.- 03.07. 1960 Schul - und Heimatfest
Während der 1950er und 1960er Jahre fanden in Engelsdorf mehrere Schul- und Heimatfeste statt. Sie waren Ortsteilübergreifend und begannen meist mit einem Umzug von Sommerfeld nach Engelsdorf

1961
wird am 13.August mit dem Mauerbau die Spaltung Deutschlands manifestiert

1971
Am 01.12. startete in der Konsum-Gaststätte Albertpark eine Diskothek. Sie fand dann regelmäßig jeweils Mittwochs von 18:00 Uhr bis 22:00 statt.

30.09.1974
Letzte voller Betriebstag der Straßenbahn deren Streckenführung über Sommerfeld nach Engelsdorf führte

1976
wird die ehemalige Grundschule Sommerfeld zur Förderschule für lernbehinderte Kinder eingerichtet. Dies wird ermöglicht durch die Fertigstellung der Georgi-Dimitroff Schule, jetzt Christoph - Arnold - Schule.

1982
muss auf Beschluss des Bezirktages Leipzig ein Stück Sommerfelder Flur an die Stadt Leipzig abgegeben werden. Zwischen Auenstraße und Paunsdorfer Wäldchen ist der Bau eines Wohngebietes geplant. Nach der "Wende" entstand auf dem Gebiet der Paunsdorf-Center.

1991
Vom 06.-08. September ging das Arnoldplatzfest über die Bühne

1992
übernahmen Sven und Antje Oppermann die elterliche Gärtnerei und bauten sie zu einen Gartencenter aus

1993
am 25.11. wird an der Riesaer Straße die Passage Engelsdorf eröffnet

1994
erhält Sommerfeld den Status eines Ortsteiles.

1994
Das Paunsdorf Center , das auf Sommerfelder Boden steht, wird am 30.Oktober eingeweiht

1996
bekommt der Sommerfelder Kirchturm anstelle des Faltdaches eine neue Spitze ähnlich der ursprünglichen Form, nur etwas kürzer.

1999
wird Sommerfeld zusammen mit Althen, Engelsdorf, Hirschfeld, Kleinpösna und Baalsdorf nach Leipzig zwangseingemeindet.

2009
Am Sonntag, den 07. Juni fand das erste Gemeindefest an der Sommerfelder Kirche statt. Programmpunkte waren u.a.:
-Andacht in der Kirche
-Boccia-Turnier
-Tanzvorführung
-Frühlingslieder mit der Kantorei Sommerfeld und dem Kirchenchor Engelsdorf

2010
Am 06.Juni fand das 2. Gemeinde und Ortsfest "Sommerfeld trifft sich" statt

2011
Am 29.Mai 2011 fand das dritte Treffen der Sommerfelder in und um die Sommerfelder Kirche statt.

Am 03.06.2012
fand das 4.Treffen der Sommerfelder in und um die Sommerfelder Kirche statt.